Jetzt platzt mir aber langsam die Hutschnur.
Ich habe einen Sterbefall in Friedrichshain. Da dessen Todesursache ungeklärt war, hatte sich die Kripo eingeschaltet. Die Papiere samt Leiche werden dann beschlagnahmt und in der zuständigen Direktion bearbeitet. Es gibt 6 Direktionen für Berlin. Friedrichshain hat die 5. Manchmal kommt es vor (wenn z.B. schon eine geöffnete Akte vorliegt, oder eine Direktion überlastet ist, oder wenn eine andere beim Würfeln verloren hat oder so), dass eine andere Direktion für die eigentliche ermittelt.
So auch in meinem Fall, Direktion 1 (Pankow, Reinickendorf) war so freundlich zu Beginn auszuhelfen. Direktion 5 übernahm erst später wieder.
Direktion 5 ruft mich an „Freigabe erteilt, bitte holen Sie alles Am Nordgraben ab, die Papiere haben wir zurück gegeben.“ Also Direktion 1.
Ich schicke meinen Läufer los, der ist Montag um Punkt 9 in der 1.
Ruft mich die Dir. 1 an „Hier ist jemand von Ihnen und will Papiere, aber die haben wir alle in die 5 gegeben. Der muss in die Friesenstraße“
„Laut der 5 liegt alles bei Ihnen.“
„Wer hat das gesagt?“
„Die Sachbearbeiterin der Dir. 5“
„Name?“
„Weiß ich nicht. Sie hatte mich angerufen und mir die Information durchgegeben, das hatte mir gereicht“
„Sie notieren sich nicht die Namen?? Rückrufnummern? Uhrzeit?“
„Nein.“
„Lernt man das nicht in der Bestatterschule? Ich mache das immer. Telefonnummer, woher der Anruf kam, wer der Anrufer war. Zu allen Telefonaten“
„Ja, sehen Sie ich habe einfach zu viel zu tun, um für jedes Kurztelefonat einen Aufsatz zu verfassen, ich vertraue einfach auf die Richtigkeit der Aussage wenn sie von einer Stelle wie der Kripo kommt und widme mich lieber meiner eigentlichen Arbeit.“
„Die mache ich ja auch noch. Aber Anrufernotizen gehören dazu“…
Den Rest möchte ich euch ersparen. Ich bin kein Freund davon auf herablassende Art und Weise zu Recht gewiesen zu werden und kann dann recht zynisch werden. So endete das Gespräch mit der Info, dass sie meine Papiere nicht habe und ich sie aufs sarkastischste ihren Namen mehrmals buchstabieren ließ. Für meinen Aufsatz.
Meine Angestellte besah mich schockiert, ob ich wisse, dass ich mich gerade mit der Kripo angelegt hätte?!?!?
Klar, Dezernat xxx Fr. B….., hatte ich mir doch alles notiert
Heute. Eigentlich alles verdaut und vergessen, ruft mich mein Läufer an. Gleicher Fall, Direktion 5. Keine Papiere. Man hätte mich doch informiert: die wurden an die Dir. 1 zurückgegeben.
Und
ich
platzte
Zuckersüß rief ich meine Freundin von gestern an. Übertrieben zuckersüß ist bei mir ein Zustand, in dem man in Deckung gehen sollte.
„Frau B? Ach, DAS ist ja aber TOLL! Richtig toll. Haben Sie es gemerkt? Ich habe mir Ihren Namen gemerkt. Seeeeehr nützlich so eine Anrufernotiz. Wissen Sie auch noch wer ich bin“
Verwirrt… „Äh ja, hatten wir nicht gestern gesprochen wegen Fall x?“
„RICHTIG! Mensch, wie toll Frau B. Das haben Sie sich gut behalten!“
„Und Sie waren hier falsch, weil alles in der 5 lag!“ Unsicher versucht sie etwas Land zu gewinnen.
Als würde ich mit einem minderbemittelten 3 Monate alten Mopswelpen reden „ Geeeeenau! Wie klug Sie sind. Und wissen Sie was?!?! DA WAREN WIR! Toll, nicht, so eine Stadtrundfahrt bei 36 Grad ist was Feines, was ganz Feines! Und wissen Sie was?!?!“
Sehr verunsichert… „Nein….?“
„DIE FÜNF HAT DIE PAPIERE ZURÜCK AN SIE GEGEBEN! Wenn sie mal so freundlich wären unter Ihrem Berg an GESPRÄCHSNOTIZEN nachzusehen, ob Sie nicht zuuuuuuuuuufällig meine Freigabe Papiere finden.“
„oh….“ Warten. Kleinlaut „Ich versteh gar nicht… Wissen Sie normalerweise… Das ist ganz unüblich….“
„NATÜÜÜÜÜÜÜRLICH Frau B. das ist doch nicht schliiiiiiiiimmmmm, man lernt ja nicht aus und Fehler, ja Fehler, können ja jedem passieren! Und wissen Sie, was Sie jetzt gelernt haben???? ERST machen Sie ihre Arbeit richtig, DANN können sie ja von mir aus ihre Wohnung mit Gesprächsnotizen dekorieren und DANN aber auch NUR DANN, kommen Sie mir oder andern HERABLASSEND. UND JETZT, JETZT machen Sie sich mal schön Gedanken, wie sie mir die Papiere zukommen lassen.“
Ganz leise „Ich melde mich deswegen gleich bei Ihnen.“
Triumphierend und wutschnaubend habe ich aufgelegt und meine Angestellte angesehen.
„Sie können aber echt ein Arschloch sein… Sind Sie zu mir jetzt bitte wieder nett???“
Ich habe einen Sterbefall in Friedrichshain. Da dessen Todesursache ungeklärt war, hatte sich die Kripo eingeschaltet. Die Papiere samt Leiche werden dann beschlagnahmt und in der zuständigen Direktion bearbeitet. Es gibt 6 Direktionen für Berlin. Friedrichshain hat die 5. Manchmal kommt es vor (wenn z.B. schon eine geöffnete Akte vorliegt, oder eine Direktion überlastet ist, oder wenn eine andere beim Würfeln verloren hat oder so), dass eine andere Direktion für die eigentliche ermittelt.
So auch in meinem Fall, Direktion 1 (Pankow, Reinickendorf) war so freundlich zu Beginn auszuhelfen. Direktion 5 übernahm erst später wieder.
Direktion 5 ruft mich an „Freigabe erteilt, bitte holen Sie alles Am Nordgraben ab, die Papiere haben wir zurück gegeben.“ Also Direktion 1.
Ich schicke meinen Läufer los, der ist Montag um Punkt 9 in der 1.
Ruft mich die Dir. 1 an „Hier ist jemand von Ihnen und will Papiere, aber die haben wir alle in die 5 gegeben. Der muss in die Friesenstraße“
„Laut der 5 liegt alles bei Ihnen.“
„Wer hat das gesagt?“
„Die Sachbearbeiterin der Dir. 5“
„Name?“
„Weiß ich nicht. Sie hatte mich angerufen und mir die Information durchgegeben, das hatte mir gereicht“
„Sie notieren sich nicht die Namen?? Rückrufnummern? Uhrzeit?“
„Nein.“
„Lernt man das nicht in der Bestatterschule? Ich mache das immer. Telefonnummer, woher der Anruf kam, wer der Anrufer war. Zu allen Telefonaten“
„Ja, sehen Sie ich habe einfach zu viel zu tun, um für jedes Kurztelefonat einen Aufsatz zu verfassen, ich vertraue einfach auf die Richtigkeit der Aussage wenn sie von einer Stelle wie der Kripo kommt und widme mich lieber meiner eigentlichen Arbeit.“
„Die mache ich ja auch noch. Aber Anrufernotizen gehören dazu“…
Den Rest möchte ich euch ersparen. Ich bin kein Freund davon auf herablassende Art und Weise zu Recht gewiesen zu werden und kann dann recht zynisch werden. So endete das Gespräch mit der Info, dass sie meine Papiere nicht habe und ich sie aufs sarkastischste ihren Namen mehrmals buchstabieren ließ. Für meinen Aufsatz.
Meine Angestellte besah mich schockiert, ob ich wisse, dass ich mich gerade mit der Kripo angelegt hätte?!?!?
Klar, Dezernat xxx Fr. B….., hatte ich mir doch alles notiert
Heute. Eigentlich alles verdaut und vergessen, ruft mich mein Läufer an. Gleicher Fall, Direktion 5. Keine Papiere. Man hätte mich doch informiert: die wurden an die Dir. 1 zurückgegeben.
Und
ich
platzte
Zuckersüß rief ich meine Freundin von gestern an. Übertrieben zuckersüß ist bei mir ein Zustand, in dem man in Deckung gehen sollte.
„Frau B? Ach, DAS ist ja aber TOLL! Richtig toll. Haben Sie es gemerkt? Ich habe mir Ihren Namen gemerkt. Seeeeehr nützlich so eine Anrufernotiz. Wissen Sie auch noch wer ich bin“
Verwirrt… „Äh ja, hatten wir nicht gestern gesprochen wegen Fall x?“
„RICHTIG! Mensch, wie toll Frau B. Das haben Sie sich gut behalten!“
„Und Sie waren hier falsch, weil alles in der 5 lag!“ Unsicher versucht sie etwas Land zu gewinnen.
Als würde ich mit einem minderbemittelten 3 Monate alten Mopswelpen reden „ Geeeeenau! Wie klug Sie sind. Und wissen Sie was?!?! DA WAREN WIR! Toll, nicht, so eine Stadtrundfahrt bei 36 Grad ist was Feines, was ganz Feines! Und wissen Sie was?!?!“
Sehr verunsichert… „Nein….?“
„DIE FÜNF HAT DIE PAPIERE ZURÜCK AN SIE GEGEBEN! Wenn sie mal so freundlich wären unter Ihrem Berg an GESPRÄCHSNOTIZEN nachzusehen, ob Sie nicht zuuuuuuuuuufällig meine Freigabe Papiere finden.“
„oh….“ Warten. Kleinlaut „Ich versteh gar nicht… Wissen Sie normalerweise… Das ist ganz unüblich….“
„NATÜÜÜÜÜÜÜRLICH Frau B. das ist doch nicht schliiiiiiiiimmmmm, man lernt ja nicht aus und Fehler, ja Fehler, können ja jedem passieren! Und wissen Sie, was Sie jetzt gelernt haben???? ERST machen Sie ihre Arbeit richtig, DANN können sie ja von mir aus ihre Wohnung mit Gesprächsnotizen dekorieren und DANN aber auch NUR DANN, kommen Sie mir oder andern HERABLASSEND. UND JETZT, JETZT machen Sie sich mal schön Gedanken, wie sie mir die Papiere zukommen lassen.“
Ganz leise „Ich melde mich deswegen gleich bei Ihnen.“
Triumphierend und wutschnaubend habe ich aufgelegt und meine Angestellte angesehen.
„Sie können aber echt ein Arschloch sein… Sind Sie zu mir jetzt bitte wieder nett???“